Der Titel der Installation im Garten der Kunststiftung Sachsen-Anhalt
bezieht sich auf das Werk One and Three Chairs von Joseph Kosuth von
1965. Bei Kosuth steht ein Stuhl neben einer Fotografie eines Stuhls und
einer Wörterbuchdefinition des Wortes Stuhl. Vielleicht sind alle drei
Stühle, oder Codes für einen? Ein visueller Code, ein schriftlicher Code
und ein Code in der Sprache der Objekte.
Wie ist es bei One and Three Ducks oder Reinkarnation / Dekarnation
(Fleischwerdung / Entfleischen) der mechanischen Ente von Jacques de
Vaucanson ? Sehen wir drei Enten? Oder drei Stühle? Und was hat das mit
Rassismus zu tun?
Das gegenständliche Denken der westlichen Philosophie, die Produktion und Reproduktion von Ware ist den Figuren eingeschrieben.
Die mechanische Ente, ein Roboter von 1738 in Form einer Ente, konnte
Futter aufnehmen, verdauen und ausscheiden. Sind wir Roboter? Und
verwandeln wir alles und uns selbst zu Objekten? Das Andere entsteht
wenn wir Objekt und Subjekt trennen, ein Anderes außerhalb von uns
benennen, um es bewerten zu können.
One And Three Ducks oder Reinkarnation / Dekarnation (Fleischwerdung / Entfleischen) der mechanischen Ente von Jacques de Vaucanson, 2022
Installation, Aluminium, Aluminiumguß, Fotoradierungsplatten
Ich freue mich einen Beitrag zu der Ausstellung beitragen zu können. Vielen Dank an alle Künstler*innen und die Kuratorin Ines Engelmann und die Kunststiftung Sachsen – Anhalt!
Foto: Matthias Ritzmann für die Kunststiftung Sachsen-Anhalt